Inklusion
“Was wir zu lernen haben,
ist so schwer
und doch so einfach und klar:
Es ist normal verschieden zu sein.”
Dies Zitat von Richard von Weizsäcker haben wir uns zum Leitfaden für die
gemeinsame Erziehung behinderter und nichtbehinderter Kinder gegeben.
Seit mehr als zwanzig Jahren besuchen Kinder mit und ohne Behinderung
unsere Einrichtung und wir stellen fest, dass es für alle Beteiligten gewinnbringend ist.
Warum gibt es diese Betreuungsform?
Viele Eltern wünschen sich für ihr Kind einen wohnortnahen Betreuungsplatz. Sie bevorzugen den gemeinsamen Besuch einer Kindertageseinrichtung mit Geschwistern oder Spielkameraden aus der Nachbarschaft. Die integrative Kindertageseinrichtung im Wohnbereich ist eine Alternative zur heilpädagogischen Einrichtung.
Wie sieht die gemeinsame Erziehung im Alltag aus?
Im Mittelpunkt stehen die Beziehungen, die die Kinder mit und ohne Behinderung miteinander eingehen. Die gemeinsame Erziehung bedarf keiner speziellen Lern- und Förder- programme.
Kinder lernen von und mit Kindern und damit bietet die gemeinsame Erziehung wichtige Entwicklungsimpulse und gemeinsame Erfahrungen. Täglich ergibt sich für die Kinder ein breites Spektrum an Handlungsmöglichkeiten. Im täglichen Zusammenleben wird der Umgang mit einer Behinderung von allen als selbstverständlich erlebt. Entscheidend ist, dass die beteiligten ErzieherInnen bereit und fähig sind, die spezifischen Förderbedürfnisse eines jeden Kindes zu erkennen, anzunehmen und es in seiner Entwicklung gemeinsam mit den Eltern zu begleiten, ohne das Kind in seiner Selbständigkeit und Eigenverantwortung zu hemmen.
Wie kann unsere Kindertageseinrichtung diese Ziele verwirklichen?
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe finanziert unserer Kindertageseinrichtung eine zusätzliche pädagogische Fachkraft. Diese Mitarbeiterin unterstützt das gesamte Team unserer Einrichtung und gestaltet die pädagogische Arbeit in allen Bereichen aktiv mit.
Die materielle Ausstattung unserer Kindertageseinrichtung konnten wir in der Vergangenheit mit finanzieller Unterstützung stets verbessern. Auch behinderungsspezifische Materialien wurden angeschafft. Diese stehen allen Kindern als Lernangebote zur Verfügung.
Der regelmäßige gemeinsame Austausch mit den Eltern ist ein weiterer Schwerpunkt unseres Teams. So wird eine Vertrauensbasis zwischen Eltern und pädagogischen MitarbeiterInnen hergestellt, werden Informationen ausgetauscht, Erwartungen, Ziele und Probleme besprochen und gemeinsame Lösungen gesucht.
Was ist mit therapeutischen Maßnahmen?
Je nach Grad und Art der Behinderung des Kindes können einzeltherapeutische Maßnahmen erforderlich sein. In diesen Fällen ist es Aufgabe der Eltern, dafür Sorge zu tragen, dass ihr Kind die notwendigen, ergänzenden, therapeutischen Behandlungen erhält. Im Interesse der Kinder ist es hilfreich und sinnvoll, dass alle Verantwortlichen zusammenwirken und ihre Fördermaßnahmen aufeinander abstimmen. Die Zusammenarbeit mit den Fachdiensten ist uns ein großes Anliegen.